Mittwoch, 26. Juni 2013

Behind the Wheel

Was haben wir damals gelitten. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass ich die Kilometer selber runter schraube. Bin durch die Provence, die Normandie und die Bretagne gefahren. Habe den Galibier und Alpe d´Huez bestiegen. Habe mir Pasta gemacht, damit der Gewichtsverlust nicht so stark ist. Ich habe mir die Beine rasiert, damit der Masseur leichtes Spiel hat und meine geschundenen Waden nicht so stark beansprucht werden. Ich war Wasserträger, Sprinter und Bergkönig. Natürlich alles nur in Gedanken. Ich habe jeden Kilometer am Fernseher verfolgt. Urlaube wurden vor dem TV verbracht. Und wofür? Damit ich die Schönheit und die Anstrengung der Radfahrer beobachten, ja sogar leben konnte.

Jetzt scheint ein anderes Licht über diese Welt. Eine Welt, die schon kaputt war, als ich noch nicht wusste, wer Miguel Indurain, Bjarne Riis, Tony Rominger und Marco Pantani waren. Der große Aufschwung in Deutschland begann 1996. Ich selbst war gerade 13 Jahre alt und ein gewisser Jan Ullrich stand kurz davor die Tour de France zu gewinnen. Er hat in diesem Jahr noch seinem Kapitän Riis den Vortritt gelassen, obwohl alle sahen, dass er der beste Fahrer im Peloton war. Ein Jahr später holte er sich in Andorra Arcalis endlich das begehrte gelbe Trikot. Er gewann die Tour als erster Deutscher und jeder wollte so sein wie er. Ich habe damals sehr oft die Etappen auf meinem Bike nachgespielt. War Ullrich, Zabel oder Aldag.
Dann kam ein gewisser Lance Armstrong. Ein Mann, der diese Tour sieben Mal hintereinander gewinnen sollte. Was waren wir fasziniert. Obwohl er unseren Jan geschlagen hat, waren wir dennoch große Tour-Fans.

Über 10 Jahre später sieht diese Welt anders aus. Die Idole unserer Jugend haben allesamt gestanden, verbotene Mittel genommen zu haben. Eine traurige Gewissheit. Es war schon lange klar, dass sie unmenschliche Dinge geleistet haben. Inwiefern sie die Leistung auch ohne Doping abgeliefert hätten, werden wir leider nie erfahren. Wahrscheinlich hätte unser Jan die Tour sieben Mal gewonnen.

Was bleibt, ist die Frage, was nun passiert? Soll man Doping legalisieren und damit dem Betrug die Tür öffnen? Ich bin der Meinung, dass manche Sportarten ohne leistungssteigernde Mittel nicht durchgeführt werden können. Zumindest nicht auf einem hohen Niveau. Ich bin mir sicher, dass in der heutigen Sportwelt massiv gedopt wird. Sollen sie sich doch kaputt gemacht, sollen sie sich doch die Zukunft verbauen, sollen sie sich doch gegenseitig mit Dopingmitteln versorgen. Wenn es alle machen, ist es dann noch Betrug??

Mittwoch, 5. Juni 2013

Enjoy the silence

Personal Jesus am Sonntag im Olympiastadion Berlin.Groß, größer, Depeche Mode. Warum ich sie mag, weiß ich nicht. Falsch geprägt trifft es wohl am Besten. Ich bin ja eher der Festival-Typ, deswegen werde ich wieder alles geben. Der Fuß wird vom ganzen tippen (bzw. wippen) wochenlang weh tun. Der Rücken -nach stundenlangem stehen -  wird sich anfühlen wie....immer. Musik in der Luft und Alkohol im Blut. Wenigstens mach ich nicht den John Wayne und versuch der Disco-Cowboy zu sein. In diesem Sinne, Never let me down again.


Montag, 3. Juni 2013

My fake plastic love...

Was macht Radiohead richtig? Fast alles. Thom Yorke ist spitze. Wenn man nur nicht immer das Gefühl hätte, dass er der traurigste Mensch auf diesem Planeten ist. Man sieht ihn und möchte ihn gleich in den Arm nehmen und ihm zuflüstern, dass nicht alles schlecht ist. Hören. Verstehen. Weitermachen.