So oder ähnlich muss sich Professor Lidenbrock gefühlt haben, als er
aufbrach um den Mittelpunkt der Erde zu entdecken. Euphorisch, enthusiastisch
und abenteuerlustig. So stand nun auch ich am Flughafen
Berlin Tegel und war gespannt, auf
das was mich auf meiner ersten Etappe erwartet. Nachdem ich mich von meinen
Lieben verabschiedet habe, ging es los und die ersten Stunden vergingen gar
nicht wie „im Flug“. Draußen war es Nacht und ich bin mir nicht sicher, was
schlimmer war, die Geräusche die mein Nachbar beim schlafen machte, seine
stinkenden Füße oder der nicht funktionierende Fernseher. Perfekt! Umsteigen! Abu Dhabi! Nächster Flug! Diesmal aber ein wenig Glück und ich durfte wieder am
Notausgang sitzen. Beinfreiheit. Ich werde nie auf normalen Sitzen fliegen
können. Nach einer sehr ruckligen, ich möchte fast sagen
Notlandung, waren wir in Bangkok!
Bin ich zu groß für die Welt? Welt – Ich 1:0
Bangkok! Ja was soll man sagen? Ich verstehe nun den Herrn Lidenbrock aus Jules Vernes Geschichte. Ich fand
mich wieder in einer Welt, die ich so nicht erwartet habe. Bangkok ist die
wärmste Stadt der Welt? Pah! Untertrieben sagt nicht aus, was man
fühlt, wenn man das erste Mal die Luft wahrnimmt. Entweder ist es drückend heiß
oder richtig drückend heiß. Diese Stadt macht keine Kompromisse. Nachdem ich
meine Schwester zur richtigen Skytrain-Station in die Stadt
geführt habe, wusste ich, dass unser Hotel eine Minute entfernt ist. So standen
wir nun mit vollen Rucksäcken und wussten nicht in welche Richtung. Wie viel
Glück muss man haben, wenn man dreimal in die falsche Richtung geht?? Richtig!
2 Stunden Pech! Ich habe versucht, durch meine beiden T-Shirts in meinen Rucksack zu schwitzen und ich sage euch, der ist wirklich Water-Prooooooff! Ich habe wirklich alles gegeben. So
endete unser erster Tag in Bangkok mit der Nachricht nach Hause, dass wir bald
wieder kommen!
Bangkok ist groß, laut, heiß, schwül und unbarmherzig.
Straßenverkehrsregeln gibt es nicht und es scheint, als ob jeder Bangkokianer (Bangkoklese oder auch Bangkoker) macht was er will und wann er es will. Wir rein in den Dschungel und es
bleibt festzuhalten, die einzigen positiven Sachen sind, dass wir beide noch
alles besitzen und Bangkok morgen verlassen. Service wird in Bangkok groß
geschrieben. An jeder Ecke wird man darauf hingewiesen, was man alles machen
kann und wie viel man dafür zahlt. Es ist fast gar nicht stressig, immer zu
wiederholen, dass man jetzt nicht die dritte Massage haben will und auch nicht
mitfahren möchte. Ich glaube nicht, dass die wissen, worauf sie sich bei mir
einlassen würden. Wer mich schon einmal massiert hat, der weiß, dass dies mit
körperlicher Arbeit verbunden ist. Man man man….
Königspalast - Top! Wat Pho - Top! Straßenstände - Top! Hotel - Top!
Morgen geht`s dann nach Phuket! Strand und Meer! Ihr könnt euch auf heiße Fotos vorbereiten. Nicht von
mir.
Jules Verne, Reise zum Mittelpunkt
der Erde)
Schliesslich am Mittwoch, dem 15.
...1863 waren wir 7 Meilen unter der Erde und etwas 50 Meilen von dem
erloschenen Vulkankrater entfernt, in dem wir den Abstieg begonnen hatten. Wenn
wir auch ziemlich müde waren, es ging uns nicht schlecht, und die Reiseapotheke
war noch nicht angerührt worden.
Mein neuer bester Freund Wat Pho!