Sonntag, 2. Dezember 2012

Absolut Gigantisch


„Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Wenn so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle wo es am schönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment. „

Ich bin aus Thailand mit gemischten Gefühlen abgereist. Ich muss wahrlich zugeben, dass ich in den Momenten am Flughafen von Phuket, gerne mit meiner Schwester zurück geflogen wäre. Nicht weil ich Angst vor der Herausforderung Australien hatte, sondern eher, weil ich das Gefühl hatte, dass es in der Heimat viele ungeklärte Dinge gab. Die große böse Schwester der Hoffnung heißt Enttäuschung und wer kann schon sagen, dass ich dort finde was ich suche. 
Ist Flucht immer der beste Berater? Laufe ich weg? Wenn man nicht weiß was man sucht, wie kann man es dann finden? Fragen über Fragen. Mittlerweile habe ich ein paar davon beantwortet!

Kennt ihr das Gefühl, wenn man irgendwo mit ganz vielen Menschen ist und sich die ganze Zeit fragt, warum man eigentlich hier ist? Als ob man sich von außen betrachtet und sich selbst nicht erkennt. Ich liebe diese Momente in Filmen. Wenn der Hauptdarsteller (meinetwegen auch Darstellerin) in der Mitte steht – eigentlich immer gute Musik im Hintergrund läuft – und dann die Dinge und die Zeit um ihn ( jaahaaaa ihr) herumfliegen! Einfach super. Nur blöd, wenn einem das selber passiert. Ich kenne dies eigentlich nur aus schlechten Zeiten. Man fühlt sich allein unter tausenden von Menschen, obwohl man das nicht ist. Am wenigstens physisch.  Ich bin ein Mensch, der sehr gut allein sein kann, aber über welchen Zeitraum war mir bisher noch nicht klar. So stand ich nun allein und war fast bereit für das Abenteuer.

Am Flughafen hatte ich  genügend Zeit um darüber nachzudenken. Die acht Stunden sollten doch irgendwie überbrückt werden. Als ich dann am Schalter mein Gepäck aufgeben wollte, wurde mir mitgeteilt, dass mein Flug leider etwas Verspätung hat. Etwas Verspätung heißt in Thailand: 14h. Kein Problem. Unterkunft und Dinner waren schon vorbereitet und so verbrachte ich noch eine Nacht in meinem geliebten Thailand. Haha.

Nach einem 6h Flug, bin ich dann endlich in Perth gelandet, wo mir abermals mitgeteilt wurde, dass mein Anschlussflug nach Melbourne verspätet ist. Kein Problem. Die 6h bekomme ich auch noch rum. Ich bin NICHT müde und ich bin auch NICHT sauer. Man muss sagen, dass ich der schlechteste Flieger aller Zeiten bin. Ich habe permanent Angst, kann nicht schlafen, denn wer weiß, ob man wieder aufwacht und ich habe jeeeeede Menge Platz in den Sitzen. Fliegen ist mein Everest.

Melbourne……

Durfte in die Lounge von Virgin Australia....sehr geil


Samstag, 1. Dezember 2012

Whatever....


Analepse:

Nachdem wir Koh Lanta verlassen haben, machten wir uns auf den Weg nach Krabi. Wir waren außerhalb der Stadt untergebracht und im Grunde gibt es da nicht viel zu erzählen, außer vielleicht die verrückteste Busfahrt meines Lebens. Wer schon einmal in Thailand war, der weiß, dass es dort keine Busse im eigentlichen Sinne gibt. Viel mehr sind es umgebaute Pick-Up-Trucks  auf deren Ladefläche die Passagiere Platz nehmen. Dumm nur, wenn alle Plätze besetzt sind. Dachten nur wir. So saßen Anne und ich vorne im Fahrerhäuschen. Anne mit den Armen oben, damit der Fahrer lenken und schalten konnte. Ich musste mit beiden Händen die Tür umklammern, damit ich nicht in einer Kurve auf die Straße falle.
Ich möchte euch auch nicht weiter mit Erzählungen und Ereignissen aus Thailand belästigen. Wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, schreibe ich keinen „Reisebericht“, sondern beschreibe eher Emotionen und Momente, die wir erlebt haben. 

Alles hat ein Ende nur wir fanden keins. Anne und ich auf dem Flughafen von Phuket. Wir wussten, dass wir in zwei entgegengesetzte Richtungen fliegen würden. War uns bis dato aber nicht bewusst. So wurden wir von den Ereignissen ein wenig überrascht. Ich war mir selbst nicht sicher, ob ich weiter fliegen würde und meine Familie und Freunde auch nicht. Die Honks. Der Abschied wird unser bleiben.


Fazit:

Thailand. Asien. Was soll man da sagen? Ich wollte eigentlich weiter über Malaysia nach Singapur, aber nach den Erfahrungen in Thailand, habe ich beschlossen direkt nach Australien zu fliegen. Ich weiß, dass viele die asiatische Welt sehr gern haben und sie wahrscheinlich auch verstehen. Für mich wird sie wohl immer ein Rätsel bleiben. Wobei man die Länder einzeln betrachten sollte. China und Japan stehen für mich auf einem ganz anderen Level und sind wahrscheinlich auch anders. Man darf hier, wie auch in anderen Bereichen des Lebens, nicht alles schlecht reden. Die Landschaft, die Freundlichkeit der Menschen, die Familienverbundenheit und auch der Optimismus der Einwohner sind beachtenswert. Wenn man weiß, wie schwer es viele haben, ist es bemerkenswert wie freundlich und zuvorkommend alle sind.  


Wer nicht in die Welt paßt, der ist immer nahe daran, sich selber zu finden.“, sagte einst Hermann Hesse in seinem Werk „Damian“. Ich habe lange darüber nachgedacht und fand es zum Anfang nicht ganz schlüssig. Ich glaube auch, dass jeder etwas anderes aus diesem Satz zieht, aber umso länger ich allein unterwegs bin, desto mehr verstehe ich was Hesse – der Fuchs – ausdrücken wollte.  In Thailand, aber auch jetzt in Australien, ist es mir besonders bewusst geworden. Ich bin nicht der „typische„ Backpacker und wahrscheinlich haben viele meine Freunde recht damit. Ich will das aber auch gar nicht sein. Ich will nicht durch die Welt laufen, weil andere sagen, dass man das mal gemacht haben muss. Wenn man anfängt sich nicht mehr darüber zu definieren was andere von einem denken, dann ist man auf dem besten Weg die Person zu werden die man sein kann oder ist. In diesem Sinne, will ich auch gar nicht in die Welt passen.  Ich will mein Glück nicht darüber definieren, dass ich anderen etwas beweisen muss. Glück ist ein intrinsischer Faktor in unserem Leben und man sollte es nie an anderen Personen festmachen.

In diesem Sinne steht es nach Thailand:

Die Welt – Ich 3:0