Freitag, 30. November 2012

Koh Lanta - Psycho im Ruheraum



Nachdem wir uns auf Phi Phi entsprechend entspannt und erholt haben, wollten wir wieder ein wenig Action in unseren Alltag bringen und sind mit der Fähre nach Koh Lanta gefahren.  Wir wurden fast erschlagen von den Massen als wir an Land gingen. Dort waren sie wieder, die Nepper, Schlepper und Bauernfänger! Alle Leute in Deutschland, die sich das nicht vorstellen können, beschreibe ich es mal.

Exkurs:

Es sitzen ca. 50 Leute am Pier und warten auf die Fähre. Fähre hält an. Passagiere nehmen ihr Gepäck. Schiff wird verlassen. 50 Thais stürmen auf einen los und wollen einem jedes Hotel der Insel verkaufen.  Man kann direkt Uhren, Brillen, Hotels, Touren und Frauen kaufen. Das schon schön, wenn nur nicht dieser 25kg Rucksack, 40 Grad von oben und eine Luftfeuchte wie im Regenwald wären. Es waren in den ersten 5min, LoveParade-mäßige Zustände am Pier. 

Wir hatten – zum Glück – unser Anwesend schon im Internet gebucht und wurden von einem Fahrer zu eben diesem gebracht. Jetzt begann die Action erst richtig! Top Resort! Top Zimmer! Top? Leider nur bedingt! Wir waren leider die einzigen Menschen, die dieses Hotel gebucht haben. Wir hatten alles für uns allein. Wer schon einmal „Psycho“ gesehen hat, weiß wie wir uns fühlten. Es war schon ein wenig beängstigend, ganz allein in einem für mind. 250 Leute ausgelegten Resort zu sein.

Pool? Unser!

Strand? Unser!

Alle Angestellten? Unsere!

Wir wurden behandelt wie Könige! Für 15€ p.P. darf man dies ja auch erwarten. Zum Frühstück wurden wir persönlich bedient. Drei Leute wurden dafür abgestellt! Das nenn ich Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Was also machen auf Koh Lanta?? Mofatour! Das klingt nach Spaß und gute Laune. Da wir die Einzigen Gäste waren, wurde uns alles erlaubt. Wir bekamen zwei Mofas und testeten unsere Fähigkeiten aus. Ich muss wirklich zugegeben, dass Anne besser fährt als ich, aber wen wundert es, da ich aufgrund meiner Größe NICHT lenken konnte. Mofatour war also ausgeschlossen. So bekamen wir das Auto der Leiterin und machten uns einen wirklich schönen Tag! Koh Lanta ist wirklich zu empfehlen, falls man Ruhe sucht. Eine sehr schöne Insel und wir genossen jeden Tag ein super Abendessen in der besten Kochschule des Landes.  Koh Lanta ist im Gegensatz, zu den anderen Teilen Thailands, die wir bisher gesehen haben, noch fast unberührt, aber seht selber!! 




Mittwoch, 21. November 2012

Reisen ist Atavismus


Wenn man an Koh Phi Phi (wie ich kürzlich gelernt habe – Koh Fhi Fhi – ausgesprochen) denkt, fällt einem zumeist Leonardo Di Caprio ein, wie er bekifft, abenteuerlustig und ehrgeizig den „einen“ Beach gesucht, gefunden und bald verlassen musste. Wir hatten also unsere Erwartungen. Auf dem Weg auf die Mutterinsel der kleinen Inselgruppe, sind wir am genannten „The Beach“ vorbeigekommen. Schade nur, dass man kaum Beach gesehen hat, da dort gefühlte 10000 Menschen waren. Staatliche Regelung kann es nicht gewesen sein und so grenzt es nur an ein Wunder, dass die Menschen nicht übereinander lagen. Touristen werden ohne Sinn und Verstand an einsame Orte gebracht, wo sich dann gewundert wird, dass es gar nicht so einsam ist. Hätte man das vorher gewusst, dann wäre man doch lieber wieder nach Mallorca geflogen. So geschehen. Wenn Müll entsteht, wird er einfach in den Ozean geworfen. Ist ja genug Platz. 

Ich habe kürzlich (zum zweiten Mal) „Homo Faber“ von Max Frisch gelesen, wo er sich über das Reisen im Allgemeinen äußert und anmerkt: „ Reisen ist ein Atavismus, es wird kommen der Tag, da es überhaupt keinen Verkehr mehr gibt, und nur noch die Hochzeitspaare werden mit einer Droschke durch die Welt fahren, sonst kein Mensch. Wir haben heute schon die Mittel der Kommunikation, geschweige denn morgen und übermorgen, die uns die Welt ins Haus liefern, es ist ein Atavismus, von einem Ort zum anderen zu fahren!“ (meine geehrten Damen und Herren, dies ist der richtige Zeitpunkt um Google zu öffnen) Was ich sagen will?? Ich finde Frisch hat nur bedingt recht. Es ist etwas anderes eine Küste zu sehen oder alles wahrzunehmen, was diese Küste ausmacht. Der Geruch, die Menschen, der Sand zwischen den Zehen. Alles das würde ich gerne nur in der virtuellen Welt haben. Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich mit anderen Menschen schwer tue. Ich bin kein Rassist, aber ich denke es sollte manchen Nationen verboten werden zu reisen.

Schwarze Liste:
1.       Russland à muss man dazu etwas sagen
2.       China à siehe oben
3.       Indien à selbst  mit sehr gutem Englisch, versteht die kein Mensch


Die große Insel, war dann aber doch der erhoffte Traum. Klein, keine Straßen und somit keine nervenden Autos, Mofas oder Tuk Tuks. Hauptbeschäftigung? Chillen!! Man muss dieser kleinen Insel ein Kompliment machen. Ich weiß wirklich nicht, wie die Thais es schaffen, jeden Tag unendlich entspannt zu bleiben. Wenn man mal eine Stunde auf sein bestelltes Getränk warten muss, liegt es wahrscheinlich nur daran, dass der Barkeeper noch durch brennende Reifen springen, jonglieren üben oder einfach ein Nickerchen machen muss. Alles ganz entspaaaaaaaant. So verwundert es auch nicht, dass man auf der Insel immer noch die Auswirkungen des Tsunamis sieht, der 2004 dort gewütet hat. Bei manchen Thais kommt es wahrscheinlich gerade erst an.

Was machten wir also vier Tage auf der Insel?? Genau! Anpassung war angesagt. Ich musste meine Schwester zum Frühstück, zum Mittag und zum Abendessen wecken, sonst hätte sie wahrscheinlich noch mehr abgenommen. Haha. Als wenn da Gefahr bestehen würde. Wir waren so aktiv, wie tote Elefanten.  Also besser gesagt. Bei mir hat man keinen Unterschied feststellen können, aber Schwesterchen wurde langsam verrückt. Sie ist wahrscheinlich die einzige jemals gesichtete Touristen gewesen, die es gewagt hat, vor 10:00 auf die Straße zu gehen. Selbst die Thais lassen sich – wie sollte es auch anders sein – nicht vor 14:00 Uhr blicken.

Wir hatten einen klaren Tagesablauf:
1.       Schlafen
2.       Essen (nur Anne)
3.       Schlafen
4.       Essen (nur Roland)
5.       Schlafen
6.       Essen ( beide – Anne mehr als ich)

Es waren die schönsten Tage in Thailand. Reisen macht doch Spaß, man muss nur wissen wie!! Hier noch ein paar Eindrücke. Die abgelichteten Tiere wurden vorher um Erlaubnis gefragt. Sie fanden es nicht gut.




Hier lacht sie noch!!

Zwei sind einer zuviel

Mittwoch, 7. November 2012

Nepper, Schlepper & Bauernfänger

Wenn man lange nichts zu sagen hatte, dann fällt einem der Einstieg deutlich schwieriger als man dachte. Nachdem wir nun die "Hölle von Bangkok" verlassen hatten, wollten wir uns an den schönsten Stränden Thailands unsere Körper so richtig röten lassen. Für uns, als bleiche Nordlichter ging ein Traum in Erfüllung. Auf dem Flug nach Phuket erinnerten wir uns nochmal daran, dass wir keinen Schlepper nehmen werden und uns am Strand selber ein Hotel suchen. Das soll echt leicht sein. 

Wir nahmen also den ersten Schlepper und der brachte uns auch direkt....ja wohin??? Richtig, in das nächste  Tourismusbüro, wo ich einer sehr aufdringlichen jungen Dame erklären musste, dass wir uns selber ein Hotel suchen und nicht auf sie angewiesen sind. Das war jetzt wirklich eine Herausforderung für sie und sie gab einfach alles. Mit allen Tricks und Raffinessen versuchte sie es, aber wir blieben standhaft. Ich wollte nun wirklich nicht im Hilton wohnen. Wer will da schon rein. Also ins Hotel. ( Der war platt, oder??)

Wir fuhren zum Karon Beach. Nach einer, ich möchte fast sagen, kleinen Diskussion zwischen uns Geschwistern, machte sich jeder allein auf den Weg zum nächsten Hotel, was auch gleich ein Volltreffer war. Phuket - nicht Fucket - wobei man das auch denken könnte, wenn man sich die vielen alten, geilen Gesichter der Männer anschaute, zeigte sich von seiner besten Seite. Sonne, Strand und Schlepper. Ich fühlte mich, wie in einer Reportage von RTL2. Wenn man nicht gerade seine Flitterwochen dort verbringt, ist man wohl nur aus einem Grund da. Siehe oben. Da wir uns zu keiner dieser Gruppen zählten, lag es auf der Hand was wir die nächsten 4 Tage machen wollten. Pool, Strand, Essen, Schlafen, Pool, Strands usw..... 

Wir hatten die Rechnung allerdings ohne Thailand gemacht, also hieß es eher:
"Wer sich 50m von der Toilette entfernt, hat gewonnen." oder auch sehr beliebt: "Gib mir den Zimmerschlüssel, denn das ist keine Übung!" Das ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch für die Strandfigur. 

Wie wir den Angriff der Russen überlebten und warum ich ein Glücksbringer bin, erzähl ich nächstes Mal! Hier noch ein paar Eindrücke von Phuket!!