Sonntag, 2. Dezember 2012

Absolut Gigantisch


„Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Wenn so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle wo es am schönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment. „

Ich bin aus Thailand mit gemischten Gefühlen abgereist. Ich muss wahrlich zugeben, dass ich in den Momenten am Flughafen von Phuket, gerne mit meiner Schwester zurück geflogen wäre. Nicht weil ich Angst vor der Herausforderung Australien hatte, sondern eher, weil ich das Gefühl hatte, dass es in der Heimat viele ungeklärte Dinge gab. Die große böse Schwester der Hoffnung heißt Enttäuschung und wer kann schon sagen, dass ich dort finde was ich suche. 
Ist Flucht immer der beste Berater? Laufe ich weg? Wenn man nicht weiß was man sucht, wie kann man es dann finden? Fragen über Fragen. Mittlerweile habe ich ein paar davon beantwortet!

Kennt ihr das Gefühl, wenn man irgendwo mit ganz vielen Menschen ist und sich die ganze Zeit fragt, warum man eigentlich hier ist? Als ob man sich von außen betrachtet und sich selbst nicht erkennt. Ich liebe diese Momente in Filmen. Wenn der Hauptdarsteller (meinetwegen auch Darstellerin) in der Mitte steht – eigentlich immer gute Musik im Hintergrund läuft – und dann die Dinge und die Zeit um ihn ( jaahaaaa ihr) herumfliegen! Einfach super. Nur blöd, wenn einem das selber passiert. Ich kenne dies eigentlich nur aus schlechten Zeiten. Man fühlt sich allein unter tausenden von Menschen, obwohl man das nicht ist. Am wenigstens physisch.  Ich bin ein Mensch, der sehr gut allein sein kann, aber über welchen Zeitraum war mir bisher noch nicht klar. So stand ich nun allein und war fast bereit für das Abenteuer.

Am Flughafen hatte ich  genügend Zeit um darüber nachzudenken. Die acht Stunden sollten doch irgendwie überbrückt werden. Als ich dann am Schalter mein Gepäck aufgeben wollte, wurde mir mitgeteilt, dass mein Flug leider etwas Verspätung hat. Etwas Verspätung heißt in Thailand: 14h. Kein Problem. Unterkunft und Dinner waren schon vorbereitet und so verbrachte ich noch eine Nacht in meinem geliebten Thailand. Haha.

Nach einem 6h Flug, bin ich dann endlich in Perth gelandet, wo mir abermals mitgeteilt wurde, dass mein Anschlussflug nach Melbourne verspätet ist. Kein Problem. Die 6h bekomme ich auch noch rum. Ich bin NICHT müde und ich bin auch NICHT sauer. Man muss sagen, dass ich der schlechteste Flieger aller Zeiten bin. Ich habe permanent Angst, kann nicht schlafen, denn wer weiß, ob man wieder aufwacht und ich habe jeeeeede Menge Platz in den Sitzen. Fliegen ist mein Everest.

Melbourne……

Durfte in die Lounge von Virgin Australia....sehr geil


Samstag, 1. Dezember 2012

Whatever....


Analepse:

Nachdem wir Koh Lanta verlassen haben, machten wir uns auf den Weg nach Krabi. Wir waren außerhalb der Stadt untergebracht und im Grunde gibt es da nicht viel zu erzählen, außer vielleicht die verrückteste Busfahrt meines Lebens. Wer schon einmal in Thailand war, der weiß, dass es dort keine Busse im eigentlichen Sinne gibt. Viel mehr sind es umgebaute Pick-Up-Trucks  auf deren Ladefläche die Passagiere Platz nehmen. Dumm nur, wenn alle Plätze besetzt sind. Dachten nur wir. So saßen Anne und ich vorne im Fahrerhäuschen. Anne mit den Armen oben, damit der Fahrer lenken und schalten konnte. Ich musste mit beiden Händen die Tür umklammern, damit ich nicht in einer Kurve auf die Straße falle.
Ich möchte euch auch nicht weiter mit Erzählungen und Ereignissen aus Thailand belästigen. Wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, schreibe ich keinen „Reisebericht“, sondern beschreibe eher Emotionen und Momente, die wir erlebt haben. 

Alles hat ein Ende nur wir fanden keins. Anne und ich auf dem Flughafen von Phuket. Wir wussten, dass wir in zwei entgegengesetzte Richtungen fliegen würden. War uns bis dato aber nicht bewusst. So wurden wir von den Ereignissen ein wenig überrascht. Ich war mir selbst nicht sicher, ob ich weiter fliegen würde und meine Familie und Freunde auch nicht. Die Honks. Der Abschied wird unser bleiben.


Fazit:

Thailand. Asien. Was soll man da sagen? Ich wollte eigentlich weiter über Malaysia nach Singapur, aber nach den Erfahrungen in Thailand, habe ich beschlossen direkt nach Australien zu fliegen. Ich weiß, dass viele die asiatische Welt sehr gern haben und sie wahrscheinlich auch verstehen. Für mich wird sie wohl immer ein Rätsel bleiben. Wobei man die Länder einzeln betrachten sollte. China und Japan stehen für mich auf einem ganz anderen Level und sind wahrscheinlich auch anders. Man darf hier, wie auch in anderen Bereichen des Lebens, nicht alles schlecht reden. Die Landschaft, die Freundlichkeit der Menschen, die Familienverbundenheit und auch der Optimismus der Einwohner sind beachtenswert. Wenn man weiß, wie schwer es viele haben, ist es bemerkenswert wie freundlich und zuvorkommend alle sind.  


Wer nicht in die Welt paßt, der ist immer nahe daran, sich selber zu finden.“, sagte einst Hermann Hesse in seinem Werk „Damian“. Ich habe lange darüber nachgedacht und fand es zum Anfang nicht ganz schlüssig. Ich glaube auch, dass jeder etwas anderes aus diesem Satz zieht, aber umso länger ich allein unterwegs bin, desto mehr verstehe ich was Hesse – der Fuchs – ausdrücken wollte.  In Thailand, aber auch jetzt in Australien, ist es mir besonders bewusst geworden. Ich bin nicht der „typische„ Backpacker und wahrscheinlich haben viele meine Freunde recht damit. Ich will das aber auch gar nicht sein. Ich will nicht durch die Welt laufen, weil andere sagen, dass man das mal gemacht haben muss. Wenn man anfängt sich nicht mehr darüber zu definieren was andere von einem denken, dann ist man auf dem besten Weg die Person zu werden die man sein kann oder ist. In diesem Sinne, will ich auch gar nicht in die Welt passen.  Ich will mein Glück nicht darüber definieren, dass ich anderen etwas beweisen muss. Glück ist ein intrinsischer Faktor in unserem Leben und man sollte es nie an anderen Personen festmachen.

In diesem Sinne steht es nach Thailand:

Die Welt – Ich 3:0

Freitag, 30. November 2012

Koh Lanta - Psycho im Ruheraum



Nachdem wir uns auf Phi Phi entsprechend entspannt und erholt haben, wollten wir wieder ein wenig Action in unseren Alltag bringen und sind mit der Fähre nach Koh Lanta gefahren.  Wir wurden fast erschlagen von den Massen als wir an Land gingen. Dort waren sie wieder, die Nepper, Schlepper und Bauernfänger! Alle Leute in Deutschland, die sich das nicht vorstellen können, beschreibe ich es mal.

Exkurs:

Es sitzen ca. 50 Leute am Pier und warten auf die Fähre. Fähre hält an. Passagiere nehmen ihr Gepäck. Schiff wird verlassen. 50 Thais stürmen auf einen los und wollen einem jedes Hotel der Insel verkaufen.  Man kann direkt Uhren, Brillen, Hotels, Touren und Frauen kaufen. Das schon schön, wenn nur nicht dieser 25kg Rucksack, 40 Grad von oben und eine Luftfeuchte wie im Regenwald wären. Es waren in den ersten 5min, LoveParade-mäßige Zustände am Pier. 

Wir hatten – zum Glück – unser Anwesend schon im Internet gebucht und wurden von einem Fahrer zu eben diesem gebracht. Jetzt begann die Action erst richtig! Top Resort! Top Zimmer! Top? Leider nur bedingt! Wir waren leider die einzigen Menschen, die dieses Hotel gebucht haben. Wir hatten alles für uns allein. Wer schon einmal „Psycho“ gesehen hat, weiß wie wir uns fühlten. Es war schon ein wenig beängstigend, ganz allein in einem für mind. 250 Leute ausgelegten Resort zu sein.

Pool? Unser!

Strand? Unser!

Alle Angestellten? Unsere!

Wir wurden behandelt wie Könige! Für 15€ p.P. darf man dies ja auch erwarten. Zum Frühstück wurden wir persönlich bedient. Drei Leute wurden dafür abgestellt! Das nenn ich Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Was also machen auf Koh Lanta?? Mofatour! Das klingt nach Spaß und gute Laune. Da wir die Einzigen Gäste waren, wurde uns alles erlaubt. Wir bekamen zwei Mofas und testeten unsere Fähigkeiten aus. Ich muss wirklich zugegeben, dass Anne besser fährt als ich, aber wen wundert es, da ich aufgrund meiner Größe NICHT lenken konnte. Mofatour war also ausgeschlossen. So bekamen wir das Auto der Leiterin und machten uns einen wirklich schönen Tag! Koh Lanta ist wirklich zu empfehlen, falls man Ruhe sucht. Eine sehr schöne Insel und wir genossen jeden Tag ein super Abendessen in der besten Kochschule des Landes.  Koh Lanta ist im Gegensatz, zu den anderen Teilen Thailands, die wir bisher gesehen haben, noch fast unberührt, aber seht selber!! 




Mittwoch, 21. November 2012

Reisen ist Atavismus


Wenn man an Koh Phi Phi (wie ich kürzlich gelernt habe – Koh Fhi Fhi – ausgesprochen) denkt, fällt einem zumeist Leonardo Di Caprio ein, wie er bekifft, abenteuerlustig und ehrgeizig den „einen“ Beach gesucht, gefunden und bald verlassen musste. Wir hatten also unsere Erwartungen. Auf dem Weg auf die Mutterinsel der kleinen Inselgruppe, sind wir am genannten „The Beach“ vorbeigekommen. Schade nur, dass man kaum Beach gesehen hat, da dort gefühlte 10000 Menschen waren. Staatliche Regelung kann es nicht gewesen sein und so grenzt es nur an ein Wunder, dass die Menschen nicht übereinander lagen. Touristen werden ohne Sinn und Verstand an einsame Orte gebracht, wo sich dann gewundert wird, dass es gar nicht so einsam ist. Hätte man das vorher gewusst, dann wäre man doch lieber wieder nach Mallorca geflogen. So geschehen. Wenn Müll entsteht, wird er einfach in den Ozean geworfen. Ist ja genug Platz. 

Ich habe kürzlich (zum zweiten Mal) „Homo Faber“ von Max Frisch gelesen, wo er sich über das Reisen im Allgemeinen äußert und anmerkt: „ Reisen ist ein Atavismus, es wird kommen der Tag, da es überhaupt keinen Verkehr mehr gibt, und nur noch die Hochzeitspaare werden mit einer Droschke durch die Welt fahren, sonst kein Mensch. Wir haben heute schon die Mittel der Kommunikation, geschweige denn morgen und übermorgen, die uns die Welt ins Haus liefern, es ist ein Atavismus, von einem Ort zum anderen zu fahren!“ (meine geehrten Damen und Herren, dies ist der richtige Zeitpunkt um Google zu öffnen) Was ich sagen will?? Ich finde Frisch hat nur bedingt recht. Es ist etwas anderes eine Küste zu sehen oder alles wahrzunehmen, was diese Küste ausmacht. Der Geruch, die Menschen, der Sand zwischen den Zehen. Alles das würde ich gerne nur in der virtuellen Welt haben. Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich mit anderen Menschen schwer tue. Ich bin kein Rassist, aber ich denke es sollte manchen Nationen verboten werden zu reisen.

Schwarze Liste:
1.       Russland à muss man dazu etwas sagen
2.       China à siehe oben
3.       Indien à selbst  mit sehr gutem Englisch, versteht die kein Mensch


Die große Insel, war dann aber doch der erhoffte Traum. Klein, keine Straßen und somit keine nervenden Autos, Mofas oder Tuk Tuks. Hauptbeschäftigung? Chillen!! Man muss dieser kleinen Insel ein Kompliment machen. Ich weiß wirklich nicht, wie die Thais es schaffen, jeden Tag unendlich entspannt zu bleiben. Wenn man mal eine Stunde auf sein bestelltes Getränk warten muss, liegt es wahrscheinlich nur daran, dass der Barkeeper noch durch brennende Reifen springen, jonglieren üben oder einfach ein Nickerchen machen muss. Alles ganz entspaaaaaaaant. So verwundert es auch nicht, dass man auf der Insel immer noch die Auswirkungen des Tsunamis sieht, der 2004 dort gewütet hat. Bei manchen Thais kommt es wahrscheinlich gerade erst an.

Was machten wir also vier Tage auf der Insel?? Genau! Anpassung war angesagt. Ich musste meine Schwester zum Frühstück, zum Mittag und zum Abendessen wecken, sonst hätte sie wahrscheinlich noch mehr abgenommen. Haha. Als wenn da Gefahr bestehen würde. Wir waren so aktiv, wie tote Elefanten.  Also besser gesagt. Bei mir hat man keinen Unterschied feststellen können, aber Schwesterchen wurde langsam verrückt. Sie ist wahrscheinlich die einzige jemals gesichtete Touristen gewesen, die es gewagt hat, vor 10:00 auf die Straße zu gehen. Selbst die Thais lassen sich – wie sollte es auch anders sein – nicht vor 14:00 Uhr blicken.

Wir hatten einen klaren Tagesablauf:
1.       Schlafen
2.       Essen (nur Anne)
3.       Schlafen
4.       Essen (nur Roland)
5.       Schlafen
6.       Essen ( beide – Anne mehr als ich)

Es waren die schönsten Tage in Thailand. Reisen macht doch Spaß, man muss nur wissen wie!! Hier noch ein paar Eindrücke. Die abgelichteten Tiere wurden vorher um Erlaubnis gefragt. Sie fanden es nicht gut.




Hier lacht sie noch!!

Zwei sind einer zuviel

Mittwoch, 7. November 2012

Nepper, Schlepper & Bauernfänger

Wenn man lange nichts zu sagen hatte, dann fällt einem der Einstieg deutlich schwieriger als man dachte. Nachdem wir nun die "Hölle von Bangkok" verlassen hatten, wollten wir uns an den schönsten Stränden Thailands unsere Körper so richtig röten lassen. Für uns, als bleiche Nordlichter ging ein Traum in Erfüllung. Auf dem Flug nach Phuket erinnerten wir uns nochmal daran, dass wir keinen Schlepper nehmen werden und uns am Strand selber ein Hotel suchen. Das soll echt leicht sein. 

Wir nahmen also den ersten Schlepper und der brachte uns auch direkt....ja wohin??? Richtig, in das nächste  Tourismusbüro, wo ich einer sehr aufdringlichen jungen Dame erklären musste, dass wir uns selber ein Hotel suchen und nicht auf sie angewiesen sind. Das war jetzt wirklich eine Herausforderung für sie und sie gab einfach alles. Mit allen Tricks und Raffinessen versuchte sie es, aber wir blieben standhaft. Ich wollte nun wirklich nicht im Hilton wohnen. Wer will da schon rein. Also ins Hotel. ( Der war platt, oder??)

Wir fuhren zum Karon Beach. Nach einer, ich möchte fast sagen, kleinen Diskussion zwischen uns Geschwistern, machte sich jeder allein auf den Weg zum nächsten Hotel, was auch gleich ein Volltreffer war. Phuket - nicht Fucket - wobei man das auch denken könnte, wenn man sich die vielen alten, geilen Gesichter der Männer anschaute, zeigte sich von seiner besten Seite. Sonne, Strand und Schlepper. Ich fühlte mich, wie in einer Reportage von RTL2. Wenn man nicht gerade seine Flitterwochen dort verbringt, ist man wohl nur aus einem Grund da. Siehe oben. Da wir uns zu keiner dieser Gruppen zählten, lag es auf der Hand was wir die nächsten 4 Tage machen wollten. Pool, Strand, Essen, Schlafen, Pool, Strands usw..... 

Wir hatten die Rechnung allerdings ohne Thailand gemacht, also hieß es eher:
"Wer sich 50m von der Toilette entfernt, hat gewonnen." oder auch sehr beliebt: "Gib mir den Zimmerschlüssel, denn das ist keine Übung!" Das ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch für die Strandfigur. 

Wie wir den Angriff der Russen überlebten und warum ich ein Glücksbringer bin, erzähl ich nächstes Mal! Hier noch ein paar Eindrücke von Phuket!!




Donnerstag, 11. Oktober 2012

Bangkok – Reise zum Mittelpunkt der Erde



So oder ähnlich muss sich Professor Lidenbrock gefühlt haben, als er aufbrach um den Mittelpunkt der Erde zu entdecken. Euphorisch, enthusiastisch und abenteuerlustig. So stand nun auch ich am Flughafen Berlin Tegel und war gespannt, auf das was mich auf meiner ersten Etappe erwartet. Nachdem ich mich von meinen Lieben verabschiedet habe, ging es los und die ersten Stunden vergingen gar nicht wie „im Flug“. Draußen war es Nacht und ich bin mir nicht sicher, was schlimmer war, die Geräusche die mein Nachbar beim schlafen machte, seine stinkenden Füße oder der nicht funktionierende Fernseher. Perfekt! Umsteigen! Abu Dhabi! Nächster Flug! Diesmal aber ein wenig Glück und ich durfte wieder am Notausgang sitzen. Beinfreiheit. Ich werde nie auf normalen Sitzen fliegen können. Nach einer sehr ruckligen, ich möchte fast sagen Notlandung, waren wir in Bangkok!

Bin ich zu groß für die Welt? Welt – Ich 1:0

Bangkok! Ja was soll man sagen? Ich verstehe nun den Herrn Lidenbrock aus Jules Vernes Geschichte. Ich fand mich wieder in einer Welt, die ich so nicht erwartet habe. Bangkok ist die wärmste Stadt der Welt? Pah! Untertrieben sagt nicht aus, was man fühlt, wenn man das erste Mal die Luft wahrnimmt. Entweder ist es drückend heiß oder richtig drückend heiß. Diese Stadt macht keine Kompromisse. Nachdem ich meine Schwester zur richtigen Skytrain-Station in die Stadt geführt habe, wusste ich, dass unser Hotel eine Minute entfernt ist. So standen wir nun mit vollen Rucksäcken und wussten nicht in welche Richtung. Wie viel Glück muss man haben, wenn man dreimal in die falsche Richtung geht?? Richtig! 2 Stunden Pech! Ich habe versucht, durch meine beiden T-Shirts in meinen Rucksack zu schwitzen und ich sage euch, der ist wirklich Water-Prooooooff! Ich habe wirklich alles gegeben. So endete unser erster Tag in Bangkok mit der Nachricht nach Hause, dass wir bald wieder kommen!

Bangkok ist groß, laut, heiß, schwül und unbarmherzig. Straßenverkehrsregeln gibt es nicht und es scheint, als ob jeder Bangkokianer (Bangkoklese oder auch Bangkoker) macht was er will und wann er es will. Wir rein in den Dschungel und es bleibt festzuhalten, die einzigen positiven Sachen sind, dass wir beide noch alles besitzen und Bangkok morgen verlassen. Service wird in Bangkok groß geschrieben. An jeder Ecke wird man darauf hingewiesen, was man alles machen kann und wie viel man dafür zahlt. Es ist fast gar nicht stressig, immer zu wiederholen, dass man jetzt nicht die dritte Massage haben will und auch nicht mitfahren möchte. Ich glaube nicht, dass die wissen, worauf sie sich bei mir einlassen würden. Wer mich schon einmal massiert hat, der weiß, dass dies mit körperlicher Arbeit verbunden ist. Man man man….

Königspalast - Top! Wat Pho - Top! Straßenstände - Top! Hotel - Top!

Morgen geht`s dann nach Phuket! Strand und Meer! Ihr könnt euch auf heiße Fotos vorbereiten. Nicht von mir.

Jules Verne, Reise zum Mittelpunkt der Erde) 
Schliesslich am Mittwoch, dem 15. ...1863  waren wir 7 Meilen unter der Erde und etwas 50 Meilen von dem erloschenen Vulkankrater entfernt, in dem wir den Abstieg begonnen hatten. Wenn wir auch ziemlich müde waren, es ging uns nicht schlecht, und die Reiseapotheke war noch nicht angerührt worden. 



 Hotel sieht ganz gut aus oder??Warum sind die alle auf dem Kopf? Muss besser werden!

 Mein neuer bester Freund Wat Pho!



 So chill ich auch! 

Freitag, 5. Oktober 2012

Deutschland - Ein Wintermärchen

Noch 3 Tage. 

Im traurigen Monat November war's,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.

Nagut es ist noch nicht November und ich reise auch nicht nach Deutschland hinüber, aber irgendwie passt es doch ganz gut. Es ist Oktober und bei dem vergangenen Sommer, möchte man doch kaum von den ersten kalten Tagen sprechen, aber die Aussage ist klar. Ich werde keinen WINTER erleben. Ich, der die kalten Tage so liebt. Diese Reise wird mein Everest. Ich werde permanent schwitzen, kleben und nach Aussage einiger geliebter Menschen, duften wie ein kleiner Schäferhund. Oder groß? Ich lasse das jetzt einfach so stehen. 

Die letzten Tage habe ich in der Heimat verbracht. Die Heimat! Schon Dostojewski sagte, ohne Heimat sein heißt leiden. (Anmerk. der Red. Dostojewski ist KEIN ehemaliger Kugelstoßer der Sowjetunion! Will einigen das Suchen ersparen) Aber er hat Recht. Schön war es wieder. Ich habe alle sozialen Brennpunkte besucht und mich wieder vergewissert, dass sich wirklich nichts ändert. Schön? Ein wenig! Entschuldigen muss ich mich aber auch. Meine Mutter befindet sich nun im Besitz der Macht. Sie wird bald das Internet lahmlegen. Die Welt wird gespannt auf diesen kleinen Fleck der Erde blicken und hoffen, dass sie irgendwann den Unterschied zwischen E-Mail und Instant Message versteht. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Da ich davon ausgehe, dass sie ohne fremde Hilfe dies nicht lesen wird, kann ich beruhigt weiter hetzen. 

Packliste:

- Reisepass
- gutes Aussehen
- Angst
- Hanteln
- Bücher
- kleines weißes Hemd
- großes schwarzes Teil
- feine Bluse
- gutes Aussehen

Ich glaube ich habe alles! Das war er also, der letzte Bericht aus Deutschland. Der Schiss wird dünner und die Tage kürzer. Das nächste Mal aus Bangkok.

Abschließend noch folgendes. Ich halte es wie Kurt Tucholsky



„Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind.“

Donnerstag, 27. September 2012

Everybody is On The Run

Noch 11 Tage!!

Man glaubt es kaum. Die Australier haben mir wirklich ein Visum gegeben. Ich dachte immer, dass die Einreisebestimmungen hart sind, aber mittlerweile lassen die wohl jeden Honk rein. Es gibt also für viele von euch noch Hoffnung, dass sie auch mal ins Land der Koalas reisen dürfen. Mein letzter Ausweg ist nun also auch versperrt. Nachdem ich - fast blind und nur mit links - das Anmeldeformular für ein 12 monatiges Visum ausgefüllt habe, lehnte ich mich entspannt zurück, klopfte mir auf die Schulter und wartete auf die Absage. Doch nun der große Schock. Ich MUSS fahren. Fliegen wäre besser, aber wer will das schon. Ich muss jetzt nur noch den besten Landweg nach Melbourne finden und schon bin ich weg.

Dinge die ich lieber machen würde - Reihenfolge beziffert nicht die Rangordnung - versprochen.

1. Meine Einsätze als Umzugshelfer sind legendär. Ich würde diesem äußerst lukrativen Hobby gerne weiterhin frönen. Was würde ich dafür geben, Waschmaschine, Trockner und Fernseher in den 4.Stock zu tragen. Als Zuckerguss auf der Torte auch noch ohne Fahrstuhl. Weiterhin würde ich gerne streichen, tapezieren und renovieren.

2. Warum in der Sonne liegen und Wale beobachten, wenn man auch quer durch Deutschland fahren kann, um sich die schönsten Raststätten, Hallen und Hotels anzuschauen. Wer noch nie in Balingen war, weiß echt nicht, was er verpasst. Zum Glück wird jetzt Winter, sonst könnte man bei den ganzen besonderen Eindrücken das Gefühl bekommen, man wäre doch tatsächlich im Paradies.

3. Controlling hat ja auch immer was mit zählen zu tun. Man Zählt die Minuten, Stunden, Tage, Wochen.

4. Masterthesis! Sonnenschirm!

Montag, 24. September 2012

Morning Glory

Noch 14 Tage!!

Die Reise kann gar nicht besser beginnen. Letzte Woche wieder einmal bei der Wahl zum Sportler des Jahres durchgefallen. 3h Notaufnahme! 4 Röntgenbilder! Ein Arzt der Superlative! Hätte er noch langsamer geschrieben, hätte ich ihm den Stift in die Hand rammen müssen. Aber er musste noch seine Lebensgeschichte loswerden. Da ich in den 3h der einzige Patient war, hatte er ca. 10000 Wörter über und die wollte er unbedingt loswerden. Bevor ich wusste, was ich genau habe, habe ich erfahren, dass er in Steglitz wohnt und jeden Tag echt lange zur Arbeit fährt. Er hat mir auch noch ein paar Tipps zur Reise mit auf den Weg gegeben. Krokodil-Fänger wäre ein angemessener Job für mich Down-Under und man sollte in Thailand auf die Grippeviren aufpassen. Für ihn wäre das ja nichts, aber er würde es auch nochmal versuchen.
Die Diagnose: Haar-Riss im rechten Fersenbein. Krücken und die Gewissheit, dass ich für diverse Sportarten wahrscheinlich nicht geeignet bin. Ich weiß! Ich kann es auch nicht glauben. Komme ich doch sonst so sportlich daher.

Die nächsten Tage standen im Zeichen der Schmerztabletten. Ich habe mir die zweite Hälfte der Packung aufgehoben, damit ich mich auf Koh Samui auch nochmal ins Delirium schießen kann. Im Nachhinein betrachtet, war es auch nicht die beste Idee, mit dem Tablettengesicht Fotos für meinen Reisepass und den internationalen Führerschein zu machen. Es kann gut sein, dass ich gar nicht aus Deutschland ausreisen bzw. in andere Länder einreisen darf. Selbst die nette Sachbearbeiterin hat nicht schlecht geschaut und hat mich dementsprechend nochmal losgeschickt. Losgekrückt! Neue Fotos! Selber Blick der Sachbearbeiterin.

Es kann also nur besser werden. In diesem Sinne,

Another sunny afternoon 
walking to the sound of my favourite tune tomorrow never knows what it doesn't know too soon

Donnerstag, 20. September 2012

Bin ich zu groß für die Welt?

Jetzt ist es also soweit! In 18 Tagen, um nicht zu sagen - am 08.10.2012 - geht es los. Ich werde mir die Welt anschauen.
Was ich sehen werde? Weiß ich nicht!
Wie lange ich weg bin? Weiß ich nicht!
Was ich weiß ist, dass die erste Etappe mich nach Südostasien führen wird. Die ersten Wochen - noch in Begleitung meiner wundervollen Schwester Anne ( Name von der Red.geändert) - werden wir in Thailand verbringen.
Warum das alles?? Ich werde das Rätsel lösen, was mich schon seit geraumer Zeit beschäftigt!

Bin ich wirklich zu groß für diese Welt??

Erlebnisse, Antworten und Augenzeugenberichte werde ich hier veröffentlichen. Ich werde euch mit Bildern und Erkenntnissen versorgen. Bis dahin verbleibe ich,

Mit freundlichen Grüßen
R.

PS:
Run and tell all of the angels
This could take all night
Think I need a devil to help me
Get things right

Hook me up a new revolution
Cos this one is a lie
We sat around laughing
And watch the last one die

I’m looking to the sky to save me
Looking for a sign of life
Looking for something help me burn out bright
I’m looking for complications
Looking cos I’m tired of lying

Make my way back home
When I learn to fly

Think I’m done nursing the patience
I can wait one night
I’d give it all away
If you give me one last try
We live happily ever trapped
If you just save my life
Run and tell the angels
That everything is all right

Fly along with me
I can’t quite make it alone
Try to make this life my own


(Dave Grohl - Foo Fighters - Learn to fly)